Berufstätige Eltern im Homeoffice sind derzeit aufgrund der geschlossenen Kindergärten, Schulen und Kitas besonders gefordert. Sorgen über die Medienzeit der gelangweilten Teenager oder der normale Wahnsinn, kleine Kinder davon abzuhalten, sich in Brand zu stecken – dies alles erscheint schier unvereinbar mit den Erwartungen vom Chef und der beruflichen Aufgabenlast. In einer amerikanischen Onlinezeitung erschien ein, wie wir finden, nützlicher Artikel mit einigen Ideen, um durch diese schwere Zeit zu kommen.
Das Original können Sie hier lesen. Working from home feels unsustainable Wir werden diese Liste gerne erweitern, sofern uns weitere gute Ideen zugetragen werden.
Grundsätzliches
Schrauben Sie Ihre Ansprüche an sich selbst massiv zurück. Sie können nicht effektiv zwei Vollzeitjobs gleichzeitig machen, es ist unmöglich. Der im Artikel konsultierte Psychologe, Herr Anderson, schlägt vor, sich to-do Listen zu erstellen bzw. aufzuschreiben, was an einem normalen Tag alles in Ihrer Verantwortung liegt. Halbieren Sie diese Liste. Dann halbieren Sie die zwei Teile nochmal.
Perfektionismus ist ein Luxus, den wir uns während der Corona-Krise nicht mehr leisten können. Versuchen Sie, radikal ehrlich mit sich zu sein und realistisch einzuschätzen, was leistbar ist und was nicht.
Herr Anderson empfiehlt nicht mehr als fünf wichtige Ziele am Tag. Davon können zwei arbeitsbezogen sein, zwei familien- und kinderbezogen sein. Ein Ziel, z.B. abends für eine halbe Stunde einfach auf dem Sofa zu sitzen und die Tagesschau zu sehen, sollte nur für Sie sein.
Kommunizieren Sie proaktiv mit Ihren Chefs und Vorgesetzten. Erklären Sie die Situation und bitten Sie um Flexibilität was Ihre Ansprechbarkeit angeht.Welches wären Ihre idealen Arbeitszeiten?
Bitten Sie um Videoanrufe oder Videochats mit dem Chef, um Missverständnisse zu vermeiden.
Bereiten Sie für den Chef bereits einige Optionen vor, damit Sie eine Verhandlungsgrundlage haben.
Zwei Eltern im Homeoffice
Je früher Sie mit dem anderen Elternteil kommunizieren, wie die Krise als Familie bewältigt werden kann, desto besser vermeiden Sie Missverständnisse, Kränkungen und Streits. Ideen für ein konstruktives Konfliktgespräch haben wir unter vom Umgang mit den Anderen aufgeführt.
Verabreden Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin ein Schichtsystem. Beispielsweise kann einer von der Aufstehzeit bis mittags die Kinder betreuen. Oder Sie legen sich vier Schichten, die sich abwechseln.
Sprechen Sie mit der Schule der Kinder. Sie sind vermutlich kein Lehrer, haben Sie nicht den Anspruch an sich, dass Ihre Kinder zuhause lernen, als hätten sie jetzt einen Privatlehrer. Fragen Sie die Schule, welche Aufgaben zentral sind und unbedingt erledigt werden sollten, und welche eher optional sind. Lassen Sie sich nicht damit abspeisen, dass selbstverständlich alles vollständig erledigt werden muss. Dies ist jetzt keine hilfreiche Haltung. Bitten Sie um eine Prioritätenliste!
Ein Elternteil im Homeoffice
Alleinerziehende oder Eltern, deren Partner / Partnerin für die Arbeit das Haus verlassen muss, sind über die Maßen gefordert. Sie können und sollten die Vorschläge für zwei Eltern im Homeoffice kurz überfliegen und schauen, was Sie davon für Ihren Alltag nutzen können.
Ein weiterer Vorschlag im Artikel war, Kinder auch Aufgabenlisten oder einen Stundenplan zu erstellen. So können Sie den Tag auch für die Kinder einigermaßen strukturieren, die Kinder können sich darauf einstellen, dass Mama oder Papa jetzt am Rechner eine wichtige Aufgabe erledigen müssen.
Bieten Sie auch Ihren Kindern Auswahlmöglichkeiten an. Überlegen Sie sich drei Aktivitäten, die das Kind alleine ausführen kann, während Sie eine wichtige arbeitsbezogene Aufgabe erledigen.
Fragen Sie in der Kirchengemeinde, der Kita oder der Stadtbücherei in Marburg, ob und welche es Angebote gibt. Schauen Sie auf den Homepages von Museen vorbei, die für die Kinder interessant sein könnten. Das Deutsche Museum in München hat z.B. „das Museum zum Hören“ als Podcast und eine Sektion für das „Museum für Kids“. www.deutsches-museum.de
Wenn Sie sich Sorgen um die exzessive Medienzeit der Kinder machen, versuchen Sie, die Telezeit auf einigermaßen sinnvolle Inhalte zu lenken.
Klassiker wie die Sendung mit der Maus oder auch das Kinderradio KiRaKa vom WDR bieten jetzt viele Inhalte und haben alte Sendungen als download.
https://kinder.wdr.de/radio/kiraka